Abendhimmel. Foto: Andrea Jaeckel-Dobschat

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Leben!

SZ-Redakteur Martin Rolshausen veröffentlichte heute in der Saarbrücker Zeitung einen sehr nachdenklichen Artikel über das Älterwerden und das Leben im Saarland, wenn man nicht mehr alleine wohnen und sich selbst versorgen kann. Der Demografische Wandel ist gerade eins der größten Themen im Saarland – doch was ist das überhaupt? Das Saarland hat im bundesweiten Vergleich die geringste Geburtenrate und gleichzeitig steigt die Lebenserwartung. Diese Faktoren sorgen neben einer hohen Abwanderungsrate dafür, dass die Bevölkerung im Saarland nicht nur immer älter wird, sondern auch schrumpft. Diese Tatsache stellt das Land vor eine große Herausforderung. Die älteren Menschen sind im Alter wesentlich aktiver als früher. Klingt erstmal gut, aber was ist, wenn man sich selbst dann doch nicht mehr versorgen kann? Experten raten, dass man sich am Besten schon jetzt Gedanken über das Älterwerden machen soll. Wie will ich wohnen, in welches Seniorenheim will ich gehen (allein dieser Gedanke schreckt mich aufgrund der aktuellen Situation momentan ab – ich persönlich will so lange es geht selbstbestimmt leben), reicht meine Rente usw. usw.

Der Geschäftsführer des Arbeiter-Samariterbunds rät, am besten schon mit 50 zu planen, wie man mit 70 leben will.

steht im Artikel von Martin Rolshausen. Und damit fange ich auch schon an nachzudenken.

Man will ja vorbereitet sein – aufs Alter. Allerdings kann man nur den “Idealzustand” planen. Weiss ich heute, wie es mir später gehen wird? Was ich noch machen kann? Ich würde entweder gerne mit meinem Partner zusammen in einer schönen Wohnung leben. Aber was ist wenn ich keinen Partner mehr habe? Oder nicht mehr laufen kann? Keinen habe, der sich um mich kümmert? Oder noch schlimmer: Was ist, wenn ich gar nicht mehr so richtig alt werde? Darüber hat sich Martin Rolshausen auch Gedanken gemacht und er hat so Recht!

Auf den Boden der Tatsachen geholt hat mich vor zwei Tagen der plötzliche Tod von Frank Schirrmacher, Journalist, Essayist, Buchautor und von 1994 bis zu seinem Tod Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er starb am 12.06.2014 im Alter von 54 Jahren. Unfassbar. Und auf einmal schießt auch mir der Gedanke in den Kopf, dass man doch am Besten jeden Tag genießen soll, wer weiss, ob man am nächsten Tag noch da ist. Ich bin jetzt Mitte 30. Ein Großteil meines Freundeskreises geht auf die 50 zu. Einige haben ihre erste Ehe schon hinter sich, haben ein zweites Mal geheiratet, haben Kinder, Erfolg und fangen an, Ihr Leben so richtig zu genießen. Und dann soll es auf einmal vorbei sein?! Einfach so? Die Quittung dafür, dass man hart für seinen Erfolg gearbeitet hat?

“Lebe jeden Tag so, als wäre es Dein Letzter”. Oder um es mit den Worten von James Dean zu sagen:

“Dream as if you’ll live forever. Live as if you’ll die today”.

Würde ich das tun, dann wäre ich wahrscheinlich ziemlich im Eimer und hätte einen Sack voller Probleme, falls ich den nächsten Tag dann überraschenderweise doch noch erleben sollte 😉

Spaß beiseite: Macht das, was Ihr schon immer mal tun wollt – solange Ihr keinem damit schadet. Sagt nicht “ich würde gerne”, sondern “ich mache jetzt”. Ihr könntet es später bereuen, wenn Ihr es nicht tut. Und da es nicht schadet, kann man ja zwischendurch auch mal ans Altern denken und die Menschen unterstützen, die in der Pflege arbeiten. Aber zermartert Euch nicht den Kopf – den braucht Ihr nämlich noch zum Spaß haben!

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